Halbtagesexkursion: „Jānis Jaunsudrabiņš“
14. Juni um 14:00 – circa 18:00
Die Werke von Jānis Jaunsudrabiņš (1877-1962) sind Klassiker der lettischen Literatur. Gleichzeitig war der meistgelesene Schriftsteller Lettlands auch begabter Maler. Gemeinsam mit seiner Frau Nate lebte der Künstler 14 Jahre lang in unserer unmittelbaren Nachbarschaft am Möhnesee. Geboren in Südlettland als Kind von Landarbeitern, verbrachte Jaunsudrabiņš eine arbeitsreiche Kindheit. Neben der Arbeit als Gutsverwalter erarbeitete er sich einen Status als erfolgreicher Maler und Schriftsteller. Er absolvierte ein Meisterstudium bei Lovis Corinth in Berlin.
Nach der Vertreibung in den Kaukasus im Erstem Weltkrieg kehrte Jaunsudrabiņš nach Lettland zurück, erhielt in der Heimat jedoch im Zweiten Weltkrieg ein Publikationsver bot. Er floh mit seiner Frau Nate 1944 nach Bielefeld. Von dort aus gelangten sie über Bünde und ein Flüchtlingslager in Greven 1948 an den Möhnesee. Hier lebte das Ehepaar im „Mondscheinhaus“ am Südufer in Körbecke, einem Sommerhaus der Familie Ostermann aus Münster und Bielefeld. Die „mit Naturschönheiten so gesegnete Landschaft“ des Möhnesees und das am Ufer gelegene Mondscheinhaus erinnerten den Dichter sehr an seine Heimat Lettland. Er thematisierte sie vielfach in seinen Werken. Die ersten Jahre verbrachten Jānis und Nate hier recht zurückgezogen. Erst allmählich entwickelten sich Kontakte zur lokalen und überregionalen Künstler- und Literaturszene. Wir besuchen bei dieser Exkursion zunächst das Gemeindearchiv Möhnesee, anschließend das Jaunsudrabiņš-Zimmer
im benachbarten Haus Stockebrand. Anschließend besichtigen wir das Grabmal Jaunsudrabiņš‘ auf dem alten Friedhof in Körbecke und das Mondscheinhaus am Südufer. Wir beschließen den Besuch bei Kaffee und Kuchen im Gemeindearchiv. Zur besseren Planbarkeit bitten wir um Anmeldung: 02921 103-1242 oder per E-Mail an:
info@geschichtsverein-soest.de
Leitung: Dr. Lena Lewald, Soest